Groß Laasch - Trotz Minus Vorsorge im Blick

06.01.2017

Gemeinde macht sich Gedanken um die Organisation von Einnahmen / Vorsichtige Hoffnung für alte Schule durch Anfragen

Die Gemeinde Groß Laasch ist in einem Umdenkprozess. Künftig können nur noch viel kleinere Brötchen gebacken werden. Es geht den Laaschern wie vielen anderen Gemeinden: Sie müssen ihren Haushalt unter Aufsicht des Landkreises konsolidieren, und da sind hochfliegende Pläne fehl am Platze.

Bürgermeister Markus Lau sieht dennoch einige Dinge, die in diesem Jahr absolut notwendig sind. „Wir müssen uns zum Beispiel um die Vermarktung der ehemaligen Schule kümmern und damit Voraussetzungen schaffen, dass die Gemeinde Einnahmen hat“, sagt er. Die Berufsbildungsstätte Start Ludwigslust hat den Nutzungsvertrag mit der Gemeinde gekündigt, weil das Haus als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ab 1. März dieses Jahres nicht mehr benötigt wird. Der Bürgermeister zieht in diesem Zusammenhang eine positive Bilanz: Die ursprünglichen Befürchtungen vieler Einwohner hätten sich nicht bewahrheitet – Spannungen im Zusammenleben mit der Dorfbevölkerung habe es nicht gegeben.

Was die Vermarktung des Objektes betrifft, ist der Bürgermeister vorsichtig optimistisch, weil es bereits erste Anfragen für eine Nachnutzung gibt.

Trotz der klammen Kasse will die Gemeinde trotzdem investieren. „Wir wollen in diesem Jahr unsere Turnhalle sanieren, wissen aber, dass das nicht einfach wird. Dennoch haben wir einen Fördermittelantrag gestellt“, so Markus Lau. Trotz Haushaltsminus dürfe man die Vorsorge nicht außer acht lassen, ist er überzeugt. Einmal richtig gemacht sei besser als tausend kleine Reparaturen. Außerdem wachse der Bedarf, was die Nutzung der Turnhalle betreffe.

Eine Veränderung soll es in diesem Jahr auch auf dem neuen Spielplatz des Dorfes geben. Eine dort stehende Eiche könnte durch die Kreativität eines Kettensägenkünstlers zur Skulptur werden. Allerdings hat hier die Gemeindevertretung das letzte Wort.

Bürgermeister Lau blickt zurück auf das vergangene Jahr und sieht durchaus positive Seiten der Bilanz. So füllt sich das Bebauungsplangebiet an der Kuhdrift stetig. Es sähe so aus, als ob es in diesem Jahr voll werde, sagt Lau.

Seit drei Jahren wächst nach seinen Worten die Zahl der Einwohner wieder. Per 30. Dezember 2015 leben 965 Menschen in Groß Laasch.

Der Bürgermeister ist auch stolz auf die Jugendarbeit in der Gemeinde, die eng mit dem Namen von Susanne Liedtke verbunden ist. „Durch das persönliche Engagement, die Verlässlichkeit und Kontinuität der Arbeit hat sich die Einrichtung zu einer festen Institution innerhalb der Dorfgemeinschaft entwickelt und ist aus unserem Dorfbild nicht mehr wegzudenken“, unterstreicht er.

Bei einer anderen Institution des Dorflebens, der freiwilligen Feuerwehr, wird es in diesem Jahr die Wahl eines neuen Wehrführers geben. Eine weitere Veränderung gab es bereits im Oktober 2016: Der seit Anfang der 90-er Jahre in Laasch stationierte Gerätewagen „Gefahrgut“ wurde an den Landkreis zurückgegeben. Dennoch: „Die Kameraden erfüllen eine nicht hoch genug zu schätzende gesellschaftliche Arbeit“, schätzt der Bürgermeister ein.

Uwe Köhnke

SVZ vom 06.01.2017

 

Bild zur Meldung: Markus Lau, Bürgermeister der Gemeinde Groß Laasch