Gross Laasch - Löscharbeiten aus der Luft

Groß Laasch, den 05.07.2018

Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg gefährden Feuerwehrleute, die bei einem Waldbrand nahe Ludwigslust gegen die Flammen kämpfen. Die Einsatzkräfte können nur versuchen, die Ausbreitung des Feuers zu verhindern.

svz.de von svz.de
04. Juli 2018, 21:01 Uhr aktualisiert vor 34 Minuten

Mehrere Explosionen von Munitionsresten aus dem Zweiten Weltkrieg haben die Löscharbeiten bei einem Waldbrand unweit von Ludwigslust erschwert. Der Einsatzleiter habe die rund 60 Feuerwehrleute aus zehn Wehren zurückziehen müssen, um ihr Leben nicht zu gefährden, sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung Ludwigslust-Parchim. Sie müssten einen Sicherheitsabstand von 1000 Metern zum Brandgeschehen einhalten und könnten lediglich versuchen, eine weitere Ausdehnung der Flammen zu verhindern.

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Das Feuer war am Mittwochabend bei Groß Laasch aus noch ungeklärter Ursache auf einem abgeernteten Feld ausgebrochen und griff dann auf etwa 20 Hektar Kiefernwald über. Insgesamt seien rund 25 Hektar Feld und Wald betroffen.

 

<p>Der Aufklärungshubschrauber der Polizei, der Glutnester ausfindig gemacht hat, hier auf dem Flugplatz Neustadt-Glewe.</p>

Volker Bohlmann

Der Aufklärungshubschrauber der Polizei, der Glutnester ausfindig gemacht hat, hier auf dem Flugplatz Neustadt-Glewe.

Der Landkreis hat beim Innenministerium einen Hubschrauber zur Brandbekämpfung aus der Luft angefordert. Die Bundeswehr habe den Einsatz zugesagt, teilte der Kreissprecher mit. Die Maschine aus Berlin ist das größte Gerät, das im Umkreis zur Brandbekämpfung zur Verfügung steht. Der Einsatz wird ab ca. 14 Uhr erwartet.

 

<p>Mit diesen Behältern soll der Bundeswehr-Helikopter den Brand aus der Luft löschen. Sie fassen jeweils 5000 Liter Wasser.</p>

Volker Bohlmann

Mit diesen Behältern soll der Bundeswehr-Helikopter den Brand aus der Luft löschen. Sie fassen jeweils 5000 Liter Wasser.

 

Landwirte hätten auf den umliegenden Feldern Brandschneisen gezogen, um ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Im Wald sei das wegen der Explosionsgefahr nicht möglich.

Wegen der starken Rauchentwicklung wurden die A14 zwischen dem Dreieck Schwerin und dem Abzweig Ludwigslust und die Kreisstraße 38 bei Groß Laasch bis mindestens 16 Uhr gesperrt. Einsatzleiter Uwe Pulss forderte dazu auf, Fahrten in das Brandgebiet zu unterlassen. Bereits am Mittwoch hätten zahlreiche Schaulustige die Arbeit der Feuerwehr behindert und sich zudem Gefahren durch mögliche Explosionen, Feuer- und Rauchentwicklung ausgesetzt. Zusätzliche Brisanz gewinnt der Einsatz durch die Nähe des Brandortes zum Festivalgelände der Airbeat One, die nächste Woche hier stattfinden wird.

 

<p>Mit solchen Luftaufnahmen wurden die Glutnester lokalisiert.</p>

 

Mit solchen Luftaufnahmen wurden die Glutnester lokalisiert.

Die Munition in den Wäldern stammt von der deutschen Wehrmacht, die sich 1945 auf der Flucht vor der Roten Armee ihrer Waffen und Munition entledigte. In den Wäldern der Region lagern nach Angaben des Munitionsbergungsdienstes noch überall solche Hinterlassenschaften.

– Quelle: https://www.svz.de/20348287 ©2018

 

Bild zur Meldung: SVZ_20180705