Groß Laasch - Eine Filzstunde in Groß Laasch

26.07.2018

Erster Besuch polnischer Schülerinnen aus Partnerort Brusy in Groß Laasch Regelmäßiger Jugendaustausch angestrebt

Es herrscht Stille hinter dem Jugendclub in Groß Laasch an diesem Vormittag. Obwohl über ein Dutzend Jugendliche an einem langen Tisch sitzen. Sie filzen – eine Technik, bei der aus Wolle die verschiedensten Figuren entstehen. Und dabei muss man sich konzentrieren.

So ruhig war es hier nicht immer in den vergangenen Tagen. Für eine Woche verbrachten 15 polnische Mädchen und eben so viele einheimische Jugendliche erlebnisreiche Ferientage in Groß Laasch. „Wir haben viel zusammen unternommen“, erzählt Kinga Schramke aus dem pommerschen Brusy, der Partnergemeinde von Groß Laasch. „Zum Beispiel haben wir Volleyball gespielt und viele Ausflüge gemacht. Besonders gefallen hat mir der Ausflug in den Kletterpark nach Schwerin“, schwärmt die 15-jährige Kinga.

Unter anderem war man auch in Berlin – und hat glatt den Zug zurück nach Ludwigslust verpasst. „Da haben wir wohl ein paar Fotostopps zuviel eingelegt“, meint Deutschlehrerin Joanna Glenska, die mit ihrer Kollegin Magdalena Repinska die polnischen Mädchen begleitete. Ein neues Lieblingsgericht haben die polnischen Gäste während ihres Aufenthaltes auch entdeckt: „Das Essen hier ist wunderbar, aber Schnitzel schmeckt am besten“, lacht Magdalena Repinska.

 

Dass nur Mädchen in Groß Laasch waren hat einen ziemlich einfachen Hintergrund: Nur die leistungsmäßig besten Gymnasiasten durften mitfahren.

Einer der jungen deutschen Gastgeber war Kai Ole. „Es war nie langweilig, wir waren viel unterwegs, unter anderem auch nach Hamburg. Und vielleicht fahren wir ja auch bald nach Polen“, so der 16-Jährige.

„Unser Bürgermeister Markus Lau hatte beim Neujahrsempfang die Idee, einen Jugendaustausch zwischen unseren beiden Gemeinden ins Leben zu rufen“, sagt Jugendklubleiterin Susanne Liedtke. Gegenwärtig bemühe man sich um eine entsprechende Vereinbarung. Käme diese zustande, könnte der erste Besuch der jungen Polinnen Auftakt zu regelmäßigen gegenseitigen Besuchen gewesen sein.

„Unsere und die polnischen Jugendlichen jedenfalls haben sich prima verstanden, auch wenn es zuerst Grüppchenbildungen gegeben hat, Deutsche und Polinnen jeweils unter sich blieben. Das hat sich dann aber schnell geändert und man hat oft bis in die Nacht zusammen gesessen, bevor die Gastgeber nach Hause gingen“, so Susanne Liedtke. Die polnischen Mädchen haben während ihres Aufenthaltes im Jugendclub geschlafen.

Dass man sich im wahrsten Sinne des Wortes verstanden hat, liegt auch an Daniel Piasecki, der aus Groß Laasch stammt, jetzt in Schwerin arbeitet und fließend polnisch spricht. „Ich habe natürlich gerne die Gelegenheit genutzt, Kontakte herzustellen und auch als Dolmetscher dabei zu sein“, sagt Daniel Piasecki. „Ein regelmäßiger Jugendaustausch zwischen beiden Orten wäre toll.“

Andreas Münchow

SVZ am 25.07.2018

 

 

Bild zur Meldung: Deutsche und polnische Jugendliche beim Filzen im Jugendclub- Foto Andreas Münchoe