Groß Laasch - Raik Hellwig war 2023 so erfolgreich wie nie

09.11.2023


Der 46-jährige Ludwigsluster durfte in seiner 20. Triathlonsaison etliche Siege bejubeln

Das Beste hatte sich Raik Hellwig für den Schluss aufbewahrt. Der Triathlet von den „Radgiganten“ des SV Groß Laasch beendete die Saison mit einem Altersklassensieg beim Ironman 70.3 im polnischen Poznan. „Das war ein überwältigendes Gefühl. Ich hatte es nie für möglich gehalten, dass ich so ein Ding mal gewinnen kann“, erinnert sich der 46-Jährige nur allzu gerne.
Überhaupt war 2023 sein Jahr. „Ich war noch nie so erfolgreich. Neben fünf Altersklassensiegen hat es dreimal sogar zum Gesamtsieg gereicht.“ Hellwig muss es wissen. Als bekennender Statistik-Fan führt er ganz genau Buch. Der Start in Poznan war der 138. Triathlon, der in den vergangenen 20 Jahren zusammengekommen ist. Die zwölf Wettkämpfe der zurückliegenden Saison haben die Nummern 237 bis 248 erhalten. In diese Übersicht fließen auch Lauf- und Duathlon-Teilnahmen mit ein.
Nach welchen Kriterien sucht er seine Wettkämpfe aus? „Zum einen muss das regional passen und zum anderen bin ich immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Zehnmal dieselben Strecken, das macht mir keinen Spaß.“ So fiel die Wahl in diesem Jahr unter anderem auf die deutschen Meisterschaften in Bremen und auf den Lübeck-Triathlon. „Beides toll organisierte Veranstaltungen und eine Empfehlung wert“, so sein Urteil.
Für ein Erlebnis der besonderen Art sorgte der Sprint-Triathlon in Geesthacht. „Ich bin im Wechselgarten beim Aufstieg aufs Rad von der Pedale abgerutscht und mit dem Fuß zwischen den Speichen gelandet.“ Hellwig zog den Wettkampf trotzdem durch und sicherte sich nach 500 Metern Schwimmen, 20 Kilometern auf dem Rad und fünf Kilometern Laufen den Gesamtsieg. Erst im Ziel bemerkte er den aufgeschnittenen und stark blutenden Fuß. „Die Siegerehrung habe ich verpasst, weil die Wunde im Krankenhaus genäht werden musste.“
Es folgten zweieinhalb bange Wochen. Das WM-Heimspiel in Hamburg stand vor der Tür. Das wollte Hellwig keinesfalls verpassen. Die Wunde verheilte gut und so konnte er wie geplant im Sprint und mit der Mixed-Staffel starten. Ein weiterer Gänsehautmoment: „Die Atmosphäre war einfach nur großartig. Du hast dich gefühlt wie ein Profi. So viele Leute an der Strecke, die dich anfeuern – der totale Hammer.“
Zwei internationale Einsätze komplettierten Hellwigs Wettkampfprogramm für 2023. Zum Saisonstart zog es ihn nach Jesolo. Zu einem Ironman 70.3, was bedeutet, dass 2,9 km Schwimmen, 90 km auf dem Rad und zum Abschluss 21,1 km in Laufschuhen auf ihn warteten. Die Italien-Reise nutzte er gemeinsam mit Ehefrau Nicole auch gleich zum Urlaub machen.
Die gleichen Distanzen waren dann auch beim krönenden Abschluss seines Triathlonjahres in Poznan zu meistern. „Ich wusste, dass ich gut drauf bin, aber dass es so gut läuft...“, zeigt sich Hellwig noch heute von seinem Altersklassensieg überrascht: „Als bei der Siegerehrung mein Name aufgerufen wurde und alles auf mich schaute, das war Gänsehaut pur.“
Mit seinem Sieg hätte der Mecklenburger zugleich die Startberechtigung für die Weltmeisterschaften 2024 in Neuseeland in der Tasche gehabt. Er hat aber bereits seinen Verzicht erklärt. „Der Aufwand wäre viel zu groß“, so Hellwig.
International soll es in der kommenden Saison für ihn allerdings schon wieder werden. Auf seinem Zettel stehen für das letzte Juli-Wochenende der Ironman 70.3 in Luxemburg sowie Anfang Oktober die Weltmeisterschaften im spanischen Malaga, wo Raik Hellwig im Sprint und über die olympische Distanz an den Start gehen möchte.

 

Thomas Willmann

SVZ am 09.11.2023

 

 


 

 

Bild zur Meldung: GESCHAFFT: BEIM 70.3 IRONMAN IM ITALIENISCHEN JESOLO STARTETE RAIK HELLWIG IN SEINE BISHER ERFOLGREICHSTE TRIATHLON-SAISON. NICOLE HELLWIG