Groß Laasch - Markus Lau hofft auf mehr Einwohner

Groß Laasch, den 07.01.2022
Bürgermeister von Groß Laasch: Gemeinde setzt auf Zuzug und Familienfreundlichkeit

Die 1000er-Marke soll spätestens im kommenden Jahr fallen. Dann will die Gemeinde Groß Laasch wieder mehr als 1000 Einwohner haben - so wie vor ein paar Jahren. Bürgermeister Markus Lau ist sicher, dass es klappt. Grund für seine Zuversicht: Am Ortseingang hat gerade erst die Erschließung eines neuen Wohngebietes begonnen. Und die Grundstücke sind schon fast alle vergeben.
Im Bebauungsplangebiet an der Neustädter Straße entstehen 25 Bauplätze. „Es sind nur noch vier Grundstücke frei, die anderen sind verkauft oder zumindest reserviert“, sagt Markus Lau. Dabei hatte auch die Gemeinde die aktuellen Entwicklungen auf dem Markt zu spüren bekommen. „Der Grundstückspreis ist mit 73 Euro je Quadratmeter ja schon nicht gering, und dann kamen noch die Erhöhungen bei den Baupreisen. Da haben einige Interessenten die Finanzierung doch nicht hinbekommen“, berichtet der Bürgermeister. Das neue Wohngebiet, das in alter Tradition Lew'zer Weg genannt werden soll, ist das sechste.
„Wir würden wohl noch ein weiteres Gebiet voll bekommen, aber das bekommen wir nicht mehr genehmigt“, sagte der Bürgermeister. Es sind vor allem junge Familien, die in Groß Laasch bauen wollen - entweder Einwohner von Groß Laasch oder aus der näheren Umgebung. Umso wichtiger ist es nach Aussage des Bürgermeisters, dass viel für Kinder und Jugendliche getan wird. Aber da ist die Gemeinde mit Kindertagesstätte, Jugendclub, Spielplatz und der Nachwuchsarbeit in Vereinen seit Jahren gut aufgestellt. Auch in Corona-Zeiten.
„Wir haben auch im vergangenen Jahr trotz Corona unsere Ferienspiele gemacht“, sagt Jugendclubleiterin Susanne Liedtke. „Das ist für die Eltern eine feste Größe, wenn sie ihren Urlaub planen.“ Im Normalfall sind pro Durchgang 36 Mädchen und Jungen dabei, im vergangenen Jahr waren es etwas weniger. Ausfallen musste dagegen der Jugendaustausch mit der polnischen Partnergemeinde Brosy. „Wir hoffen aber, dass er in diesem Jahr wieder stattfinden kann“, sagt Susanne Liedtke. Groß Laasch wäre Gastgeber.
Aktuell betreut Susanne Liedtke nicht nur den Jugendclub, der von Montag bis Freitag geöffnet ist, sondern arbeitet übergangsweise auch noch im Hort mit. Die Gemeinde Groß Laasch hatte die Kindertagesstätte erst zu diesem Jahr in eigene Trägerschaft übernommen, die letzten Mitstreiter des neuen, zehnköpfigen Teams kommen erst in einigen Wochen. „Der Übergang hat aber sehr gut geklappt“, betont Markus Lau. An und in der Kindertagesstätte muss nach Überzeugung des Bürgermeisters in den kommenden Jahren noch einiges getan werden. Aus Platzgründen. Denn bei den Bauwilligen, die es nach Groß Laasch zieht, handelt es sich überwiegend um Familien mit Kindern.
„Wir würden gern mit dem Hort in das Gebäude neben dem Jugendclub ziehen, dort hätten wir ausreichend Räumlichkeiten“, sagt Markus Lau. Nicht der einzige Vorteil. „Jetzt laufen die Kinder mittags mit ihrem schweren Ranzen von der Bushaltestelle zur Kita und nachmittags wieder zurück zum Jugendclub“, erklärt Susanne Liedtke. „Der neue Hort würde ihnen da einiges ersparen.“ Und in der Kita wäre mehr Platz für die kleineren Kinder.
Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde viel Geld investiert, zum Teil mithilfe von Fördermitteln. So erhielt der Spielplatz einen Zaun und Sitzgelegenheiten, am Kulturhaus wurde die seit Langem gewünschte Rampe als barrierefreier Zugang angebaut und für den Gemeindearbeiter gab es einen modernen Kommunaltraktor. Größtes Projekt waren jedoch Umbau und Sanierung der Sporthalle. Mit positivem Effekt.
In die Sporthalle hat die Gemeinde rund 650.000 Euro investiert. Die Halle wurde komplett entkernt, für die Sanitäranlagen und den Geräteraum entstanden Anbauten. „Dadurch haben wir Platz gewonnen, auch in der Höhe, weil wir den Fußboden gesenkt haben“, erklärt Markus Lau. „Außerdem ist eine gute Lüftungsanlage installiert worden.“
Die guten Bedingungen haben sogar schon für Zuwachs beim Sportverein SV 04 geführt. Neuerdings gibt es eine Bauch-Beine-Po-Sportgruppe und eine Boxabteilung für Kinder und Männer. „Dadurch hat der Sportverein auf Schlag 40 neue Mitglieder bekommen“, sagt Markus Lau.
Auch wenn das große Projekt vollendet ist, hat Markus Lau keine Angst vor Langeweile. Ein paar Aufgaben stehen auch 2022 an. Schwerpunkt soll die Feuerwehr sein, wo die Brandschutzbedarfsplanung den einen oder anderen Bedarf aufgezeigt hat. „Wir wollen jetzt unter anderem den Fußboden machen und die Parkplatzsituation verbessern“, sagt Markus Lau.
Und dann ist da noch das Thema Grünschnittentsorgung, die bislang über den Landkreis lief. „Wir wollen jetzt als Gemeinde eine Lösung finden“, so der 57-Jährige, „und hoffen, dass diese zum Frühjahr steht“.

 

Kathrin Neumann

SVZ am 07.01.2022

 

Bild zur Meldung: ER FREUT SICH ÜBER DAS ERREICHTE, AUCH DIE NEUE RAMPE ZUM KULTURHAUS: GROSS LAASCHS BÜRGERMEISTER MARKUS LAU. KATHRIN NEUMANN